Bericht der Klasse 11GYG über die Teilnahme an der Adventsaktion der Jugendkirche "Crossover" mit dem Thema "NoBody is perfect"

Beeinflussen gesellschaftliche Perfektionsansprüche unser Leben und Selbstbild?

„NoBody's perfect‘‘

Schon häufig gehört, doch noch nie wirklich verstanden. Geht es euch nicht genauso? Sich unterdrückt fühlen durch mangelnde Selbstliebe und einer falschen Selbstwahrnehmung, aufgrund der vielen nicht realen Bilder in den sozialen Netzwerken.

Wir alle haben damit zu kämpfen, weshalb die Limburger Jugendkirche „Crossover‘‘ eine Mitmach-Aktion in der vergangen Woche mit dem Thema ,,Nobody's perfect‘‘ veranstaltete, bei der die 11GYG teilnehmen durfte.

Dabei wurde versucht den jungen Erwachsenen zu vermitteln, dass im Internet zahlreich negative Einflüsse entstehen, wie unrealistische Schönheitsideale, der Vergleich mit anderen sowie der dadurch entstehende Druck.

Es gab mehrere Stationen, an denen man sich ausprobieren konnte. Fünf davon sind uns ganz besonders im Gedächtnis geblieben.

Angefangen bei der Station, bei der man seinen Mitschülern, ohne diese währenddessen zu sehen, Komplimente geben konnte. Meist waren dies äußerliche oder charakteristische Auffälligkeiten, die einem vorher selbst nicht bewusst waren. Da man oft sehr selbstkritisch ist und sich selbst mit anderen Augen wahrnimmt als manch anderer, ließen uns diese netten Worte automatisch besser fühlen. Außerdem zeigte es Wertschätzung und Anerkennung seines Gegenübers. Somit führte es zu einer positiven Sicht auf sich selbst und die Nettigkeiten brachten jedes Gesicht zum Strahlen.

Des Weiteren gab es einen Laufsteg, den man mit individueller Verkleidung durchlaufen konnte. Wir ermutigten und motivierten uns gegenseitig innerhalb der Kleingruppen, was jedem etwas mehr Selbstbewusstsein schenkte. Denn auch wenn es viele womöglich Mut gekostet hat, waren sie letztendlich froh es gemacht zu haben, da es neben der Gemeinschaftsförderung auch ein besseres Selbstwertgefühl ausgelöste. Man konnte für einen kurzen Moment alles, was um einen herum geschehen ist, vergessen und es einfach genießen.

Darüber hinaus konnten viele unserer Klasse etwas durch die Station dazulernen, bei der man anhand von verschieden Bildern einen Vergleich ziehen konnte zwischen gewollten und ungewollten Bildern einiger Prominenter. Dadurch bestätigte sich, dass die ganzen Schönheitsbilder und Ideale aus dem Internet nicht der Realität entsprechen, auch wenn wir das meist denken. Man sollte sich nicht darauf verlassen, was die meisten von sich Preis geben, denn Schminke, die richtige Perspektive und unzählige Filter können einen Menschen um Welten verändern. Außerdem sollte man immer daran denken, dass jeder nur das von sich zeigt, was an die Öffentlichkeit geraten soll und andere sehen sollen.

Jedoch gab es auch eine Station, die den meisten unserer Klasse im negativen Sinne aufgefallen ist. Dort wurden verschiedene Meinungsäußerungen zu unterschiedlichsten Themen dargestellt, zu denen man seine persönliche Beurteilung dieser Standpunkte abgeben konnte, ob man zustimmt oder ob man dagegen ist. Anfangs klingt dies harmlos, doch die Ansichten der bisherigen Teilnehmer waren ziemlich schockierend und abwertend. Besonders einprägend war die Aussage, dass zu starkes Dünnsein immer besser ist als zu dick zu sein, bei der viele zustimmten. Auch in unserer Klasse entstanden Diskussionen, da sich die Meinungen spalteten. Doch hier spiegelt sich das verzerrte und krankhafte Bild unserer heutigen Generation wieder.

Ebenfalls nicht besonders zielführend war die Station, bei der man von der Gesellschaft zugeordnete „Fehler“ des äußeren Erscheinungsbildes auf einem Zahlenstrahl strukturieren sollte, von schön zu nicht schön. Allerdings waren hier Dinge abgebildet, wofür die Menschen nichts können, wie beispielsweise Brandmale, Cellulite oder auch das Sitzen im Rollstuhl. Also was ist daran als „nicht schön“ zu erkennen? Es ist lediglich respektlos den Betroffenen gegenüber, die dadurch Komplexe entwickeln können und dies genau das Gegenteil der eigentlichen Aktion bezwecken würde.

Abgesehen dieser beiden Punkte, konnte man auch viel dazulernen und seine Perspektive auf vieles verändern.

Um nochmal auf die zu Beginn genannte Fragestellung zurückzukommen, bestätigte uns dieses Angebot die aufgestellte These. Die sozialen Netzwerke sind Teil der heutigen Jugend geworden und nehmen enormen Einfluss auf ihr Leben, Denken und Handeln. Dadurch können diese auch dazu beitragen, dass manche Teenager ihr Selbst in Frage stellen und immer mehr Fehler finden, weil diese manipuliert werden.

Doch genau das ist der Punkt, denn die meisten Inhalte stimmen nicht und darf man sich nicht zum Vergleich ziehen. Niemand auf dieser Welt ist perfekt; kein Leben ist perfekt und auch kein Äußeres ist perfekt. Bis man das versteht, kann einige Jahre dauern, jedoch hat uns diese Jugendaktion stückweise dabei geholfen.

Kleiner Appell unsererseits an alle Leser: „ Ihr seid gut so wie ihr seid und das dürft ihr euch von keinem jemals nehmen lassen.“

Bericht verfasst von Johanna Lieber (Klasse 11GYG)

Update: 21.01.25

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