Endspurt für landwirtschaftliche Azubis

Vergangene Woche fand die diesjährige zentrale schriftliche Zwischen- und Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf der Landwirtinnen/Landwirte in Hessen statt.

Allein in Limburg kamen dazu 53 Prüflinge in der Aula der Adolf-Reichwein-Schule (ARS Limburg) zusammen, um sich den Prüfungsaufgaben zu stellen. In ganz Hessen waren es insgesamt 329 Zwischen- und Abschlussprüflinge. Während die Zwischenprüflinge nur eineinhalb Zeitstunden lang ihr Wissen unter Beweis stellen mussten, erstreckte sich die finale Abschlussprüfung über insgesamt fünfeinhalb Zeitstunden und umfasste die drei Prüfungsteile „Pflanzenproduktion“, „Tierproduktion“ sowie „Politik und Wirtschaft“.

Dank einer Produktspende der Molkerei Schwälbchen aus Bad Schwalbach sowie einer Backwarenspende aus der schulinternen Bäckerei der ARS Limburg - die übrigens ebenfalls von Auszubildenden betrieben wird - konnten die angestrengten Gehirnzellen der Absolventen in den Pausen bestens mit Energie versorgt werden.

Die Prüfungsergebnisse erhalten die Prüflinge erst nach den absolvierten praktischen Prüfungen, die noch bis Mitte Juli andauern.

Auffallend positiv ist, dass die Zahl der Schulabbrecher im Ausbildungsberuf der Landwirte verschwindend gering ist, obwohl die Ausbildung sehr fordernd ist. Dies liegt höchstwahrscheinlich daran, dass die Azubis in der Regel schon sehr genaue Berufskenntnisse oder oft sogar praktische Vorerfahrungen mitbringen. Nur knapp ein Drittel der landwirtschaftlichen Auszubildenden zählen heute noch zu den klassischen Hoferben, die von einem zukunftsfähigen landwirtschaftlichen Betrieb stammen. Bei dem größten Teil der Schüler und Schülerinnen handelt es sich um „Quereinsteiger“. Landwirt zu sein, ist für die allermeisten Auszubildenden nicht nur ein Beruf, sondern vielmehr eine Berufung. Einige von ihnen möchten nach der Lehre erstmal Praxiserfahrungen sammeln oder erweitern ihre Qualifikation durch die Weiterbildung zum landwirtschaftlichen Betriebswirt, Meister oder Techniker. Andere hingegen bereiten sich mit der verkürzten zweijährigen Lehre auf ihr nun folgendes Studium der Agrarwirtschaft oder Agrarwissenschaft vor. Insgesamt erfreut sich der Beruf seit den letzten Jahren einer wachsenden Beliebtheit. Es ist schön zu sehen, dass junge Menschen durch ihre Berufswahl aktiv Verantwortung für Tiere und Natur übernehmen möchten und dabei zeitgleich einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zur Ernährungssicherung leisten.

Wir wünschen viel Erfolg für die weiteren Prüfungen!

(Text und Bild: Dr. Andrea Hesse)

Update: 21.01.25

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