Limburg. Es war eine lange Durststrecke für die Verantwortlichen des Erasmus-Programms an der Adolf-Reichwein-Schule: Bedingt durch die Corona-Pandemie musste die Verleihung der Europässe und Fremdsprachenzertifikate zwei Mal in Folge abgesagt werden. Nun aber gab es endlich eine Feierstunde für die erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Erasmus-Mobilitätsprogramms. Wie der Erasmus-Koordinator Dirk Spilling betonte, konnten die Teilnehmer viele positive Erfahrungen in elementarpädagogischen Einrichtungen im europäischen Ausland, in der Kinder- und Jugendhilfe sowie Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigung sammeln.
So lernten sie unterschiedliche Bildungs- und Betreuungssysteme kennen und konnten viele persönliche Kontakte knüpfen. Das, so Spilling, stärke die „interkulturelle Kompetenz und fördert die Bildung einer europäischen Identität als Bürger der Europäischen Union“. Dies sei gerade in schwierigen Zeiten „ein wichtiger Beitrag für Verständigung und gelebte Demokratie in Europa“. Unterwegs waren die Teilnehmer in Rumänien, Österreich, Italien, Litauen, Estland, Finnland, Schweden, Norwegen, Irland und Spanien, um dort Praktika oder Hospitationen zu absolvieren.
„Verständnis zu erlangen für Verbindendes und Gemeinsames erscheint in der aktuellen Zeit bedeutsamer denn je“, betonte Claudia Andersen, Koordinatorin der Fachschule für Sozialwesen in Vertretung für den erkrankten Schulleiter Ralf Abel. Gerade die Verleihung des Europasses zeige das Interesse der Teilnehmer an anderen Menschen und Kulturen. Andersen appellierte: „So können Sie vielleicht Botschafter werden zu mehr Verständnis füreinander über Landesgrenzen hinaus.“ Es sei bedeutsam, im Dialog zu sein, zu bleiben und anderen mit Toleranz und Verständnis zu begegnen.
Für das Erasmus-Programm und die damit verbundenen Mobilitäten waren die letzten beiden Jahre der Pandemie eine große Herausforderung und Belastungsprobe, so Andersen weiter. Mobilitäten mussten teilweise abgesagt werden und wenn sie stattfanden, galt es neue Anforderungen zu bewältigen mit PCR-Tests, Impfnachweise und darüber hinaus die sich ständig ändernden Reglungen für Ein- und Ausreise in andere Länder. Ein Wort des Dankes ging auch an Barbara Braun, die die entsprechenden Prüfungen des KMK-Fremdsprachenzertifikats federführend vor- und nachbereitet, das die Studierenden im Nachgang zu ihren Auslandsaufenthalten erwerben.
In den vergangenen beiden Jahren wurden nach Worten von Claudia Andersen 53 Mobilitäten ermöglicht, bei denen die Studierenden vielfältige Erfahrungen in den verschiedenen Ländern Europas sammeln konnten. Aber auch einige Lehrkräfte machten sich auf den Weg, um in den Partnereinrichtungen zu hospitieren. Im Rahmen der sogenannten „Staff-Mobilitäten“ wurden zudem zwei Teilnehmerinnen aus einer kooperierenden Einrichtung der Stadt Wiesbaden und der ökumenischen Kindertagesstätte Eschhofen ein Einblicke in die Arbeit der europäischen Partnereinrichtungen ermöglicht. Ihnen allen wurde der Europass verliehen sowie 13 Studierenden zusätzlich das KMK-Fremdsprachzertifikat. Für die kommenden Jahre konnten weitere Partnereinrichtungen in Luxemburg, Frankreich, den Niederlanden und Estland hinzugewonnen werden. Somit werden künftig Erasmus-geförderte Praktika in 13 europäischen Ländern angeboten und stehen Studierenden, Lehrenden und Teilnehmenden aus den Partnereinrichtungen offen.
Folgende Personen haben den „Europass Mobilität“ erhalten: Caroline-Sofie Tica, Victoria Skrobarczyk, Marius Vendt, Vivien Neu, Ilenia Anna Mule, Lina Plamper, Lara Friedrich, Maya Eppstein. Weiterhin haben folgende Teilnehmer zusätzlich auch ein KMK-Fremdsprachenzertifikat bekommen, welches sie im Rahmen einer Englischprüfung auf der Niveaustufe B2 erfolgreich absolvierten: Hanna Kröller, Anika Meudt, Mennan Ilemin, Lara Brehm, Fabienne Wagner, Seren Önal, Zahra Sahli, Lydia Arefe, Sharifa Soulé.
Neben den zehn Erasmus-Teilnehmenden erhielten im Rahmen der Feierstunde auch zwei Studierende der Fachschule für Heilerziehungspflege der Reichwein-Schule und eine Studierende der Fachschule für Sozialwesen aus Wetzlar ein KMK-Zertifikat: Alina Tries, Gwen Rauscher und Clara Sue Oels. An den Staff-Mobilitäten teilgenommen haben: Dr. Barbara Schütze, Stefan Grösch, Adrian Allan, Thomas Baldus, Thomas Höltken, Ines Paulat, Carol Spies und Verena Eymann.